Altes Krankenhaus-StOV

TV vom 19.09.2008

 

 

 

Verkaufsangebot der Bundes-Immo-Verwaltung
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19.02.2008 Intrinet

Luxuriöse Residenz mit tollem Ausblick

Von unserem Redakteur Mario Hübner

Prestige-Objekt zu verkaufen: Noch ist nicht klar, was mit dem ehemaligen St.-Elisabeth-Krankenhaus in Gerolstein passiert. Das Gebäude, das dem Bund gehört und in dem viele Jahre die Standortverwaltung untergebracht war, steht seit Jahresbeginn leer. Ein potenzieller Investor liebäugelt damit, dort "gehobenes Wohnen" anzubieten.

Prestige-Objekt zu verkaufen: Noch ist nicht klar, was mit dem ehemaligen St.-Elisabeth-Krankenhaus in Gerolstein passiert. Das Gebäude, das dem Bund gehört und in dem viele Jahre die Standortverwaltung untergebracht war, steht seit Jahresbeginn leer. Ein potenzieller Investor liebäugelt damit, dort "gehobenes Wohnen" anzubieten.

Stov__1Wie das ehemalige St.-Elisabeth-Krankenhaus in Gerolstein künftig genutzt wird, ist noch unklar.
TV-Foto: Mario Hübner

Gerolstein.
Von 1964 bis zum Ende des vergangenen Jahres war die Standortverwaltung Gerolstein in dem renommierten Gebäude des ehemaligen Krankenhauses untergebracht, das exponiert liegt und von wo aus man einen so herrlichen Blick auf Erlöserkirche, Kylltal und Munterley hat. Seitdem die Bundeswehr-Verwaltung abgezogen ist (der TV berichtete), steht das schmucke Gebäude mit 3000 Quadratmetern Nutzfläche leer, bleibt das rund 17 000 Quadratmeter große Areal ungenutzt. Beides, Gebäude und Grundstück, gehören dem Bund.

Es haben sich einige Interesenten gemeldet

Um den Verkauf kümmert sich die Trierer Nebenstelle der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben. Nach Auskunft der Bereichsleiterin Katharina Zysk haben sich auf die Ausschreibung bereits "einige Interessenten" gemeldet. Wie viele genau, wollte sie nicht sagen. Ebenso hielt sie sich über den Wert von Gebäude und Grundstück bedeckt. Dafür gab sie preis, dass der Bund derzeit mit einem potenziellen Investor, dem Höchstbietenden, intensiv verhandele. Zwar sagte sie nicht, woher dieser stamme und welchen Preis er geboten habe, dessen Absichten umschrieb sie aber mit dem Schlagwort: "Gehobenes Wohnen". Also quasi ein Luxus-Mehrparteien-Haus.

Auf die Frage, welche Erfolgsaussichten sie den Verhandlungen bescheinigt, meinte sie: "Wir sind sehr optimistisch." Für kommende Woche will sie mit ihren Mitarbeitern das Areal nochmals besichtigen.

Auch die Stadt werde miteinbezogen, schließlich müssten die Nutzungsabsichten des Investors durch einen Bebauungsplan abgesichert werden.

Für Stadtbürgermeister Karl-Heinz Schwartz (CDU) ist das ehemalige St.-Elisabeth-Krankenhaus "ein traditionsreiches und eines der schönsten Gebäude Gerolsteins" mit zudem "optimaler Lage". Daher sollte die künftige Nutzung dem Renommee-Charakter des Gebäudes entsprechen. Auch im Bauausschuss der Stadt habe man sich, so Schwartz, Gedanken über die Nutzung gemacht. Dabei seien Vorschläge von einem Stadthotel über ein Gesundheitszentrum mit Wellness (wegen der Nähe zum Schwimmbad gegenüber) bis hin zu einer Seniorenresidenz (wegen der Nähe zur Sozialstation und zum St.-Josef-Haus) aufgekommen.

All diese Dinge seien bei der Ausschreibung berücksichtigt worden, doch letztlich scheint es dafür "keinen Markt" zu geben, meinte Zysk.

"Kein Geld" wiederum hat die Stadt, um das Areal selbst zu erwerben. Schwartz sagte dazu: "Daran ist zwar auch gedacht worden, aber das ist im Moment nicht drin."

18.09.2008 Intrinet    19.09.2008 Trierischer Volksfreund

"Es soll turbulent werden"

Von unserer Mitarbeiterin Gabi Vogelsberg

Seit Juli 2006 liegt das 17 000 Quadratmeter große Gelände der Standort-Verwaltung (Stov) in Gerolsteins Stadtmitte brach. Ein niederländisches Ehepaar möchte das Areal und das historische Gebäude in einen stadtnahen Ferienpark verwandeln. Dafür müsste der Bebauungsplan geändert werden. Die Entscheidung ist auf den 22. Oktober vertagt.

Seit Juli 2006 liegt das 17 000 Quadratmeter große Gelände der Standort-Verwaltung (Stov) in Gerolsteins Stadtmitte brach. Ein niederländisches Ehepaar möchte das Areal und das historische Gebäude in einen stadtnahen Ferienpark verwandeln. Dafür müsste der Bebauungsplan geändert werden. Die Entscheidung ist auf den 22. Oktober vertagt.

STOV_Gerolstein_1_JPG-GVI223MT9_1Zentrale Ortslage:
Das ehemalige Krankenhaus soll zur Ferienanlage werden.
TV-Foto: Gabi Vogelsberg

Gerolstein.
Das große Gelände, auf dem das ehemalige 100 Jahre alte Krankenhaus (von 1964 bis 2006 Standortverwaltung) steht, hat für die Gerolsteiner einen hohen Stellenwert. Es gehört dem Bund. Bert Wagemakers, Firmenberater aus der Partnerstadt Gilze-Rijen, hat Kontakt mit den Bundesimmobilienbehörden in Trier aufgenommen: "Wir haben einen guten Draht zu ihnen." Der aktuell vereinbarte Kaufpreis liege "unter einer halben Million Euro".
Jedoch ist bisher weder ein Kaufvertrag unterzeichnet worden noch Geld geflossen. Wagemakers, bis 2006 hauptberuflicher Beigeordneter in Gilze-Rijen, kennt die Brunnenstadt gut: "Ich habe den Ehrgeiz, für Gerolstein was auf die Beine zu stellen."

Über sein "ausgezeichnetes Netzwerk" (O-Ton Wagemakers, auch Vorsitzender des dortigen Gewerbevereins mit 140 Betrieben) hat er ein junges Ehepaar als Investoren gefunden: "Die beiden sind nicht zu bremsen und gesellschaftlich sehr interessiert."
Nach dem Verkauf ihres Betriebes suche das Ehepaar eine neue Herausforderung. Bereits im Januar haben sie das Stov-Gelände besichtigt. Ein Architekt und ein Städteplaner aus der Region haben Vorgaben zu Papier gebracht, die er im nichtöffentlichen Teil der Sitzung des städtischen Bauausschusses präsentiert hat. Danach soll das Gebäude zu einem Bed&Breakfast-Haus mit 15 exklusiven Zimmern umgebaut werden. Auf dem Areal sollen neun, zweistöckige Wohnungen gebaut werden. Wagemakers erklärt dazu: "Die Zielgruppe sind Leute mit gutem Einkommen. Außerdem ist die stadtnahe Lage super. Es soll hier richtig turbulent werden."
Doch es gibt auch einige Probleme: die Finanzierung und die nötige Änderung des Bebauungsplanes (B-Plan). Bei der Finanzierung hilft aktuell die Dauner Wirtschaftsförderungsgesellschaft. Für B-Plan-Änderungen ist die Stadt zuständig.
Stadtbürgermeister Karl-Heinz Schwartz sagt dazu: "Der Grundtenor ist pro eingestellt, aber es muss geklärt werden, ob die Stadt noch Flächen braucht." Eine Entscheidung soll am 22. Oktober fallen. Matthias Pauly, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Gerolstein, hat gemeinsam mit Schwartz die Gespräche mit Wagemakers geführt. Er erläutert im Gespräch mit dem TV: "Das avisierte Projekt passt in unsere Leitsätze. Das bestehende Hotellerie-Angebot wird ergänzt und nicht ersetzt. Es ist unser Anliegen, die Unterbringungsmöglichkeiten in der Stadt anzuheben."
Bert Wagemakers zeigt sich nach der Sitzung keineswegs enttäuscht. Er sagt: "Wenn aber im Oktober alles geklärt ist, heißt es nur noch entweder oder."

 

Ergänzung WGM:
Auf der Sitzung des Bauausschusses am 22.10.08 waren weder Bürgermeister Pauly noch Herr Wagemakers anwesend. Niederschrift(Auszug): „Eine Entscheidung wird bis zur nächsten Sitzung des Bauausschusses erwartet.“
Auf der TO der Sitzung des Bauausschusses vom 19.11.2008 findet das Thema keine Erwähnung.