B-Plan Sarresdorf

Ausschnitt Kreisel/Baumarkt

Begründung des B-Planes

TV-Bericht vom 19.10.04

TV Hintergrund u. Kommentar

Stadtratssitzung vom 09.12.04

z. B. Wittlich (EZ)

Ratssitzung vom 16.02.2006

Begründung (Text) Sarresdorfer Straße West

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  Überlebenskampf der City spitzt sich zu (TV vom 19.10.2004)

GEROLSTEIN. Aufruhr: Unter den Gewerbetreibenden der Gerolsteiner Innenstadt herrschten Ärger und Empörung über den jüngst aufgestellten Bebauungsplan für Sarresdorf, der ein weiteres Ausbluten der Innenstadt fördert. Doch noch sind Änderungen möglich.
Von unserem Redakteur
MARIO HÜBNER

Die Nachricht über mögliche Auswirkungen des neuen Bebauungsplans "Sarresdorfer Straße West" für die Innenstadt schlug während der Jahreshauptversammlung des Gewerbevereins "Geroteam" ein wie eine Bombe. Vorsitzender Heinz Weber, der vom Einzelhandelsverband und der IHK auf die Konsequenzen hingewiesen worden war, sprach von "starkem Tobak". "Die Experten, die sich bereits vor Ort ein Bild von der Situation gemacht haben, sagten, dass sie eine Schwächung der Innenstadt in so krasser Form noch nicht erlebt haben", berichtete Weber und appellierte: "Das können und werden wir nicht hinnehmen."

Ziel: Weitere Konkurrenz für Innenstadt verhindern

Neben dem Einzelhandelsverband und der IHK will daher auch das Geroteam im Rahmen der derzeitigen Anhörung eine Stellungnahme abgeben und so versuchen, das Entstehen weiterer Konkurrenz für den innerstädtischen Einzelhandel zu verhindern. Zudem will Weber "das Gespräch mit dem Stadtbürgermeister und den Fraktionsvorsitzenden im Stadtrat suchen". Denn letztlich entscheidet der Stadtrat.

"Ich kann nicht glauben, dass zum einen die Verwaltung derartige Vorarbeiten gemacht, zum anderen Bauausschuss und Stadtrat einen solchen Beschluss in Kenntnis der Situation der Innenstadt gefällt haben. Ich kann das nicht glauben", sagte Steuerberater Klaus Lehnen. Vor allem erzürnte er sich darüber, "dass im Vorfeld der Entscheidung keiner das Gespräch mit uns gesucht hat". Geschäftsfrau Karin Schildgen-Böffgen meinte ebenso verärgert: "Da kann man die Innenstadt gleich platt machen."

Beruhigend einwirken wollte Rathauschef Matthias Pauly (CDU), der zunächst die Planer in seinem Haus in Schutz zu nehmen versuchte: "Das sind Baufachleute, die kümmern sich primär darum, dass das Gebiet überplant und somit geordnet wird." Und er meinte weiter: "Es ist nichts verloren. Im Gegenteil: Jetzt ist genau der richtige Zeitpunkt, um den Mund aufzumachen."

Pauly, der überdies in Frage stellte, ob jedes Stadtratsmitglied den Bebauungsplanentwurf detailliert studiert habe und sich über die Tragweite der Entscheidung im Klaren sei, meinte: "Ziel muss es sein, dass die Innenstadt ihre Chance bewahren kann."

Monika Neumann, Sprecherin der CDU-Mehrheitsfraktion im Stadtrat, sagte, dass sie die Bedenken des Gewerbevereins ernst nehme und gerne zur Diskussion bereit sei. "Dazu ist die Offenlegung des Plans ja da." Auf die Frage, ob die Schwächung der Innenstadt bewusst in Kauf genommen werde, antwortete sie: "Vielleicht haben wir die Gefahr für die Innenstadt nicht als so groß gesehen, die Tragweite der Entscheidung nicht erkannt." Man müsse sich aber auch fragen, so Neumann: "Finden wir noch Investoren, die bereit sind, in die Innenstadt zu gehen? Und: Kann Politik Käuferverhalten ändern? Oder sollen diese Entscheidungen nicht besser dem Markt überlassen werden?"

Dass die Marktgesetze bereits gegriffen und Sarresdorf der Innenstadt auch in puncto kleinflächiger Einzelhandel ohnehin bereits den Rang abgelaufen habe (siehe Hintergrund) , dagegen wehrt sich Geroteam-Vorsitzender Weber. Zur Veranschaulichung hat er eine Gegenüberstellung Sarresdorf-City (ohne Berücksichtigung der Lebensmittel-Branche) erarbeitet. Demnach arbeiten auf Sarresdorf in zehn Betrieben mit einer Gesamtfläche von 4700 Quadratmetern 40 Beschäftigte, in der Innenstadt sind es in 60 Betrieben auf einer Fläche von 4900 Quadratmetern rund 100 Beschäftigte

 

 

Eifelzeitung vom 10.01.2005

 

Großflächiger Einzelhandel im Konversionsgebiet - Innenstadtverträglichkeit genießt hohe Priorität

Wittlich. In der Wittlicher Innenstadt kursieren seit einiger Zeit Gerüchte über die Ansiedlung von Einzelhandelsbetrieben im Konversionsgebiet. Nicht nur große Einzelhandelsbetriebe sollen dort zugelassen werden, auch ein  „Factory-Outlet-Centers“ sei an Flächen in der ehemaligen Kaserne interessiert. Das ist falsch! Richtig ist, dass die Firma Edeka sich mit einem großen Lebensmittelmarkt dort ansiedeln will. Auch für diese Ansiedlung muss der Stadtrat zunächst die für die Bauleitplanung erforderlichen Beschlüsse fassen. In der kommenden Woche wird die Verträglichkeitsstudie der Firma CIMA Stadtmarketing GmbH aus München in den Ausschüssen vorgestellt. Der Stadtrat wird sich in seiner ersten Sitzung im kommenden Jahr mit dieser Studie, in welcher die Verträglichkeit von Ansiedlungen im Konversionsgebiet vor dem Hintergrund der Auswirkungen auf die Innenstadt untersucht werden, befassen. Erst hiernach kann im Rahmen der Bauleitplanung über die Ausweisung entsprechender Gewerbegrundstücke entschieden werden. Die Ausweisung solcher Sonderflächen ist nur nach Durchführung eines raumplanerischen Verfahrens möglich. Dies haben sowohl die Stadtverwaltung als auch Bürgermeister Ralf Bußmer in der Öffentlichkeit und gegenüber dem Verein Stadtmarketing stets so dargestellt. Alle anders lautenden Interpretationen aus der Innenstadt entbehren einer verlässlichen Grundlage.

Der Stadtrat wird bei seinen Entscheidungen zu dieser wichtigen Frage die Auswirkungen auf die Geschäfte in der Innenstadt immer mit höchster Priorität betrachten. Gleichzeitig darf aber auch der Wirtschaftsstandort Wittlich in seiner Gesamtheit und seine Platzierung gegenüber den Konkurrenten in der Region nicht außer acht gelassen werden.  Auch die Interessen der Kunden aus der Stadt und dem Umland an einer ausreichenden Versorgung sind zu berücksichtigen. Die rege Nachfrage nach Ansiedlungsflächen bestätigt den Bedarf nach hochwertigen Gewerbeflächen im ehemaligen Kasernengelände. Die Nachfragen der Investoren sind unterschiedlichster Art, der Wunsch nach dem Bau einer Factory-Outlet-Center ist nicht dabei. Der Neubau der Firma Edeka ist eine Verlagerung des Betriebes in der Rommelsbachstrasse mit gleichzeitiger Ausdehnung der Verkaufsfläche. Hierbei wird der Anteil der innenstadtrelevanten Artikel am Gesamtsortiment beibehalten. Nach den uns mitgeteilten Überlegungen der Firma Edeka soll in der Rommelsbachstrasse ein kleineres Lebensmittelgeschäft für die Nahversorgung des unmittelbaren Wohnbereichs verbleiben. Gerüchten und Spekulationen muss mit der notwendigen Gelassenheit und Ruhe begegnet werden. Die genannten Fakten sprechen eine klare Sprache, die bekannten Beschlüsse zur Bauleitplanung und zum Masterplan für das Kasernengelände sind klar und eindeutig.

Unbegründete Ängste im Zusammenhang mit der Besiedlung des Konversionsgeländes und Spekulationen nutzen niemanden, schaden aber letztlich dem Wirtschaftsstandort Wittlich. Über die Entscheidungen des Stadtrates wird in der Wittlicher Rundschau ausführlich informiert. /uj

 

Beschluss vom Stadtrat vom 16.02.2006

Textliche Festsetzungen Sarresdorfer Straße Süd

(PDF-Datei bitte mit Mausklick öffnen)

"Wunsch und Muss"


12.06.2006 Intrinet

Verkehrsbelastung auf B 410 soll durch zusätzliche Straße parallel zu den Bahngleisen im Gewerbegebiet Sarresdorf reduziert werden

GEROLSTEIN. Mit einer zusätzlichen Erschließungsstraße parallel zu den Bahngleisen soll das Verkehrsaufkommen auf der Sarresdorfer Straße reduziert, den Kunden der Weg von Geschäft zu Geschäft im Gewerbegebiet erleichtert werden. Der Bebauungsplan wurde dementsprechend geändert.

Von unserem Redakteur
MARIO HÜBNER

Nicht zuletzt durch die Kunden, die von einem zum anderen Markt oft die Bundesstraße benutzen müssen, herrscht in der Sarresdorfer Straße meist viel Gedränge.
TV-Archiv/Foto: Mario Hübner

Nach Angaben der Verwaltung wurde zwischen dem ehemaligen Stadtratsmitglied Ottfried Reichle und der Stadt Gerolstein vereinbart, dass Reichle die Erschließungsstraße auf eigene Kosten baut. Ein Vertrag darüber wurde aber bislang nicht geschlossen.

Dem jetzigen, einstimmig gefassten Beschluss über den geänderten Bebauungsplan vorangegangen war eine Neuordnung von Flächen innerhalb des Gewerbegebiets – auch den Wünschen von Eigentümer Reichle entsprechend.

Die neue Erschließungsstraße soll entlang des südlichen Rands des Gewerbegebiets, parallel zur Bahnstrecke, verlaufen. Ziel der seit Jahren ins Auge gefassten Planung ist es, die viel befahrene Sarresdorfer Straße (B 410) weitgehend vom internen Einkaufsverkehr zu entlasten. Das ging bislang nicht, da es zwischen den Geschäften im südlichen Teil des Gewerbegebiets nur teilweise eine Verbindung gibt.

Wer vom Hit-Markt am westlichen Rand des Gewerbegebiets zum Paperpoint will, schafft das noch, ohne die Bundesstraße benutzen zu müssen. Wer allerdings weiter zum Aldi oder DM-Markt möchte, muss bereits auf die B 410 fahren. Bei noch weiter entfernt liegenden Geschäften – beispielsweise Elektronikpartner Sünnen – gilt das ohnehin.

Durch die neue Erschließungsstraße aber sollen sämtliche Geschäfte, die südlich von der Bundesstraße im Gewerbegebiet liegen, miteinander verbunden werden. Als problematisch, weil sehr eng, könnte sich die Stelle zwischen dem Parkplatz des Hagebaumarkts und des benachbarten Blumengeschäfts erweisen.

Klares Ziel: Durchgängige Straße

Daher hat Reichle nach Angaben der Verwaltung der Stadt angeboten, die Planstraße bis hinter sein Betonsteinwerk herzustellen und dort in einem Wendehammer enden zu lassen. Die weitere Verbindung soll über einen Gehweg hergestellt werden. Das aber entspricht weder den Vorstellungen des Stadtrats noch der Verwaltung.

So sagte Klaus Jansen, Leiter der Bauabteilung im Gerolsteiner Rathaus: "Die südliche Erschließungsstraße ist ein Wunsch und ein Muss. Grundlage der Planung ist stets gewesen, dass die Straße durchgängig gebaut wird." Das sahen auch die Ratsmitglieder so und beschlossen den Bebauungsplan mit exakt dieser Straßenführung.

Wie den anstehenden Verhandlungen zwischen der Stadt und dem Eigentümer der nötige Nachdruck verliehen werden soll, sagte Jansen ebenfalls schon einmal: "Es wird solange keine weitere Baugenehmigung für Vorhaben im Plangebiet geben, bis die Straße gebaut ist."