Notdurft

Für unsere Gäste nur das Beste!

KloIconIn mehr als sieben Jahren haben es Bürgermeister und Verwaltung trotz Beschlussfassung und mehrerer Anträge nicht geschafft, dass Hinweisschilder auf eine öffentliche WC-Anlage über/am Eingang angebracht werden.   (04.06.12)
Eine zweite öffentliche Anlage in der benachbarten Touristinfo steht den Bürgern ebenfalls nicht zur Verfügung.

HuF 09.11.05
3. Anmietung öffentlicher WC-Anlagen im Gebäude ehemals Hutter
Sitzung des Bauausschusses des Stadtrates am 15.03.20066.
Vermietung Toilettenanlagen Hutter

05.09.2006 Intrinet
TV vom 06.09.2006

Kampf ums Klo

Von unserem Redakteur
MARIO HÜBNER

Klos

Die eine (in der Tourist-Info) existiert bereits, in der eigentlichen (hinter der Tür links) ruhen derzeit die Bauarbeiten (kleines Foto): In Gerolstein wird es aller Voraussicht nach bald zwei öffentliche Toiletten-Anlagen in nicht einmal zehn Metern Entfernung geben. Fotos (2): Mario Hübner

GEROLSTEIN. Erst war lange keine da, jetzt werden es vermutlich zwei – und zwar in unmittelbarer Nachbarschaft: In Gerolstein ist derzeit ein Streit um öffentliche Toiletten entbrannt. In der eigentlich als öffentliches Klo geplanten Anlage ruhen daher vorerst die Arbeiten.

"Nein, als Fehlplanung würde ich das nicht bezeichnen", sagt Hans Peter Böffgen, Geschäftsführer der Tourismus- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft (TW) Gerolsteiner Land auf TV-Nachfrage zu der aktuellen Situation öffentlicher Toiletten in Gerolstein.

Vielmehr stelle die Anlage im Tourismus-Büro, die für Böffgen eine "Kunden- und keine öffentliche Toilette ist, obwohl wir niemanden wegschicken", eine "gute Ergänzung" zur eigentlichen und seit geraumer Zeit im Bau befindlichen öffentlichen Anlage direkt nebenan dar. Denn sie werde momentan "kindgerecht nachgerüstet" – mit Aufsatz zum Wickeln von Kleinkindern und Höckerchen für die Kleinsten. Für die vielen Familien, die die Tourist-Information aufsuchten.

Dennoch sagt Böffgen: "Natürlich wären wir froh, wenn auch die andere Anlage weitergebaut würde, denn der Bedarf ist definitiv da, und das derzeitige Angebot ist nicht ausreichend." Das hätten zum einen die Veranstaltungen wie der Tour-Empfang, der Deutsche Wandertag und das Sprudelfest gezeigt. Zum anderen gibt’s im Tourismusbüro kein Behinderten-WC.

Ob die Anlage jedoch fertiggestellt wird, ist momentan unklar. Erst einmal ruhen die Bauarbeiten. Heinz Weber, Hausverwalter und Sprecher der Investorengemeinschaft, sagt wieso: "Nachdem wir uns auf 100 Euro monatlichen Mietpreis geeinigt hatten, wollte die Stadt auf einmal nachverhandeln. Das war kleinkariert hoch drei und hat mich maßlos geärgert." Schließlich seien 100 Euro bei rund 20 Quadratmetern Fläche "ein absolut fairer Preis".

Gerolsteins Stadtbürgermeister Karl-Heinz Schwartz (CDU) hält es einerseits für richtig, dass "wir stets schauen, wo wir Geld sparen können", andererseits kann er Webers Verärgerung verstehen. "Ich hatte vom Ausschuss den Auftrag nachzuverhandeln, also hab ich es getan", sagt Schwartz , fügt aber unmissverständlich hinzu: "Fakt ist, dass der Fremdenverkehrsort Gerolstein eine öffentliche Toilette – und zwar genau an dieser Stelle – braucht, und wir dafür eben auch Geld ausgeben müssen."

Der Stadtbürgermeister ist nach eigenem Bekunden daher zuversichtlich, "dass wir schon bald zu einer Lösung kommen werden". Seines Wissens will sich die Investorengemeinschaft noch diese Woche dem Thema widmen, danach würden die Verhandlungen erneut aufgenommen.

Jetzt kommt es auf einige Monate auch nicht mehr an

Eile sei ohnehin nicht geboten, meint der Stadtbürgermeister, da das Thema seit 20 Jahren in Gerolstein behandelt werde. Da komme es auf einige Monate Verzögerung auch nicht mehr an. Geduld anstelle von Hektik sei gefragt, meint Schwartz und zieht ein Beispiel heran: "Wenn ich auf dem Klo bin, will ich auch meine Ruhe haben."

In der zeitlichen Verzögerung sieht auch TW-Geschäftsführer Böffgen das eigentliche Problem des Toiletten-Streits. Er sagt: "Wenn alles parallel fertig geworden wäre, hätten wir natürlich nicht beide Anlagen gebraucht."

Da aber im Lauf der Umbauarbeiten des ehemaligen Hutter-Gebäudes "relativ früh klar geworden" sei, dass die Herstellung der öffentliche Toilette nicht zeitgleich mit der der TW-Räume klappe, sei umgeplant worden. Böffgen: "Denn es war stets klar, dass wir nicht ohne Kundentoilette starten können." Die zusätzlichen Klos haben laut Hausverwalter Weber 5000 Euro mehr gekostet. Die Miete der TW sei dennoch nicht erhöht worden. Weber sagt: "Wir wollten, dass die neuen Mieter zufrieden sind und haben das daher aus der eigenen Tasche bezahlt." Schließlich seien 5000 Euro bei einem Gesamtvolumen von rund 400 000 Euro für die Sanierung der unteren beiden Geschosse eine zu vernachlässigenden Größe.

Wie die Umplanung vonstatten ging und wer sie letztlich veranlasst hat, daran erinnert sich der TW-Geschäftsführer nicht mehr genau. Er berichtet lediglich: "Die am Umzug Beteiligten waren permanent im Gespräch. Ich denke, wir haben uns gemeinsam darauf verständigt."

Ursprünglich war geplant, in der Tourist-Information überhaupt keine Kundentoilette zu installieren. Vielmehr sollten die Gäste die öffentliche Toilette benutzen. Dazu sollte mit einer Glastür ein direkter Zugang vom Tourismus-Büro geschaffen werden. Diese Planung ist dann aber wieder verworfen worden.

Das wiederum regt Hans-Joachim Stief (WG Möller) auf, der den Vorgang als "dicken Hund" und "Geldverschwendung" bezeichnet. Er fragt: "Wie kann so etwas veranlasst und genehmigt werden, wenn bereits klar ist, dass nebenan eine öffentliche Toilette gebaut wird?"

05.09.2006 Intrinet

 

Kommentar

Mario Hübner zum: Klo-streit

In aller Munde

Zwei öffentliche Toiletten-Anlagen, und um nichts anderes handelt es sich letztlich, die Tür an Tür neu gebaut werden: Das ist ein Paradebeispiel für einen Schildbürgerstreich. Zwar sollen dadurch auf Anhieb keine Steuergelder verschwendet worden sein, da der Investor die Zusatzkosten auf seine Kappe nimmt. Aber das ist nur ein glücklicher Zufall und hat womöglich auch nur kurze Zeit Bestand. Denn es wäre nachvollziehbar, wenn er sich bei seinem nächsten Geschäft das verlorene Geld wieder reinholt. Und das könnte ja durchaus ein solches mit der Kommune sein.

Was aber vor allem bedenklich stimmt, ist: Weitsicht und kostenbewusstes Handeln ist bei keinem der Verantwortlichen dieser Angelegenheit zu erkennen. Eine Sache, über die in den Nachbargemeinden noch lange geschmunzelt werden wird. Zumindest das ist erreicht: Gerolstein wird erneut in aller Munde sein. m.huebner@volksfreund.de

Klo_Kultur

HuF 09.11.05

3. Anmietung öffentlicher WC-Anlagen im Gebäude ehemals Hutter

In der Sitzung des Bauausschusses am 22.06.2005 hat Herr Weber für die Firma Bautec das Konzept für den Umbau des Geschäftshauses Hutter vorgestellt. Dabei wurde der Stadt u.a. der Bau einer öffentlichen Toilettenanlage auf der Ebene Brunnenstraße angeboten. In weiteren Gesprächen mit dem Stadtbürgermeister wurde die Planung einer „kleinen“ Toilettenanlage (2 Urinale, 1 Toilette + Waschgelegenheit für Männer und 1 Toilette + Waschgelegenheit für Frauen und als Behinderten WC) angedacht. Die öffentliche Toilette wäre über einen separaten Zugang zu erreichen und würde den Bedarf im Bereich des Busparkplatzes und der Parkplätze am Rondell decken. Ein Planentwurf ist zur Information beigefügt. 4 Die städtische Anlage soll von den Mitarbeitern der Tourist Information (TI) beaufsichtigt und betreut werden. Die Reinigungskraft der TI soll die Anlage gegen Kostenerstattung reinigen. Evtl. erforderliche Reparatur- und Unterhaltungsarbeiten müssten vom Vermieter oder dem städtischen Bauhof durchgeführt werden. Die Anlage soll an Werktagen während der Öffnungszeiten der Tourist Information (08.00 – 18.00 Uhr) geöffnet sein. An Sonn- und Feiertagen müsste nach Absprache ein zusätzlicher Schlüsseldienst eingerichtet werden. Herr Weber bietet die Anlage zu einer pauschalen Miete von 100 € monatlich, zzgl. Wasser, Strom, Reinigung und Verbrauchsmaterial an. Insgesamt wird mit monatlichen Kosten von rd. 300 € gerechnet. Im Entwurf des Haushaltsplanes 2006 sind für die Zeit vom 01.04. bis 31.12.2006 vorsorgliche Kosten von 3.000 € für die öffentliche Toilettenanlage kalkuliert. Herr Weber bietet den Abschluss eines zehnjährigen Mietvertrages vom 01.04.2006 bis zum 31.03.2016 an. Anschließend könnte der Vertrag jährlich mit einer Frist von 6 Monaten zum Jahresende gekündigt werden. Die Laufzeit wäre damit der des Mietvertrages für die Touristinformation angeglichen. Nach Ansicht des Ausschusses ist der Mietsatz von 8 €/qm zu hoch. Die Verwaltung wird daher beauftragt, noch mal mit der Fa. Bautec zu verhandeln. Die abschließende Entscheidung wird dem Bauausschuss übertragen.

Beschlussfassung: einstimmig

 

 

NIEDERSCHRIFT

über die Sitzung des Bauausschusses des Stadtrates am

15.03.2006

 

6. Vermietung Toilettenanlagen Hutter

Die Angelegenheit ist bereits im Bauausschuss am 22.06.2005 und im Haupt- und Finanzausschuss am 09.11.2005 beraten worden. Die Firma Bautec bietet der Stadt im ehemaligen Geschäftshaus Hutter die Vermietung einer öffentlichen Toilettenanlage auf der Ebene Brunnenstraße zu einer pauschalen Miete von 70 € monatlich, zzgl. Wasser, Strom, Reinigung und

Verbrauchsmaterial an. Insgesamt sind die monatlichen Kosten mit rd. 250 € kalkuliert (Miete, Verbrauchsmaterial, Wasser, Reinigung etc.). Gewünscht ist der Abschluss eines zehnjährigen

Mietvertrages vom 01.05.2006 bis zum 31.03.2016. Anschließend könnte der Vertrag jährlich mit einer Frist von 6 Monaten zum Jahresende gekündigt werden. Die Laufzeit wäre damit der des Mietvertrages für die Touristinformation angeglichen. Vorgesehen ist der Bau einer „kleinen“ Toilettenanlage (2 Urinale, 1 Toilette + Waschgelegenheit für Männer und 1 Toilette + Waschgelegenheit für Frauen und als Behinderten WC). Die Fa. Bautec weist darauf hin, dass hier nur eine einfache Ausführung in Keramik in Frage kommt. Die Gefahr von Vandalismusschäden ist nicht auszuschließen. Die Anlage würde durch die Anwesenheit der Mitarbeiter der TW wieder indirekt geschützt. Die öffentliche Toilette wäre über einen separaten Zugang zu erreichen und würde den Bedarf im Bereich des Busparkplatzes und der Parkplätze am Rondell decken. Die TW hat im Rahmen ihrer Möglichkeiten die Unterstützung bei der Betreuung der städtischen Anlage in Aussicht gestellt. Denkbar wären folgende Unterstützungsleistungen:

- die Reinigungskraft der Tourist Information (TI) könnte die Toilettenanlage gegen Erstattung der tatsächlichen Kosten reinigen und die tägliche Bestückung mit Verbrauchsmaterial vornehmen;

- die Bestellung und Lagerung von Verbrauchs- und Reinigungsmaterial würde die TW übernehmen; - während der allgemeinen Öffnungszeiten der TI (Montag bis Freitag: 08.00 bis 18.00 Uhr – Samstag: 10.00 bis 16.00 Uhr, Sonn-/Feiertage: 12.00 bis 15.00 Uhr) könnte die TW den Schlüsseldienst übernehmen. Sofern die Stadt weitere Öffnungszeiten wünscht, müsste ein zusätzlicher Schlüsseldienst eingerichtet werden. - die TW würde evtl. Schäden und erforderliche Reparatur- und Unterhaltungsarbeiten an den städtischen Bauhof melden. Die erforderlichen Arbeiten müssten vom Bauhof durchgeführt und die Kosten von der Stadt getragen werden.

Finanzierung:

Im Haushaltsplan 2006 sind Haushaltsmittel in Höhe von 3.000 € für die öffentliche Toilettenanlage eingestellt.

Beschluss:

Der Ausschuss stimmt der Anmietung der öffentlichen Toilettenanlage im ehemaligen Geschäftshaus Hutter für die Zeit vom 01.05.2006 bis zum 31.03.2016 zum Angebotspreis von 70 € monatlich zzgl. Wasser, Strom, Reinigung und Verbrauchsmaterial zu.

Die erforderlichen Unterhaltungsarbeiten werden vom städtischen Bauhof durchgeführt und die Kosten von der Stadt getragen.

Beschlussfassung: einstimmig