Presseberichte

Minister Hering drückt sich weiterhin vor einer klaren Ansage, was die Position der Landesregierung betrifft.
Klicke dazu die PDF-Datei an.
Artikel des TV (Prüm) vom 10.05.2010

 

Siehe dazu auch das Schreiben des Herrn Ministers vom 06.12.2007 !

 

Von der  in dem TV Artikel (23./24.02.08) genannten Stellungnahme des Ortsbeirates Oos vom September 2007 hatten   weder Ausschuss- noch Ratsmitglieder Kenntnis.

Dazu die entsprechende Selbstverpflichtung des von BM Pauly mit großem Trara verkündeten Leitbildes:

3. Bürger, Politik und Verwaltung
Die politischen Gremien nehmen ihre Verantwortung für das Ganze wahr und treffen ihre Entscheidungen im Einklang mit dem gemeinsamen Leitbild.
Die Verwaltung ist für Neuerungen aufgeschlossen und unterstützt die Bemühungen der Akteure um zukunftsträchtige Lösungen. Sie analysiert die Veränderung der Rahmenbedingungen, beschafft die nötigen Informationen und stellt den Bürger/innen verlässliche Entscheidungshilfen zur Verfügung. Bürgerbeteiligung in Arbeitskreisen und Projektgruppen ist ausdrücklich erwünscht und wird öffentlich anerkannt. “

vom 28.06.2007
vom 11.07.2007
vom 25/26.08.2007

    vom 29.08.2007

vom 19.09.2006
Schicksals-Geschwafel von Prof. Mohnheim
“Klartext”
TV-Kommentar von
Lars Oliver Ross (TV vom 22.09.2007
Leserbriefe
von EW zum
Schicksals-Geschwafel von Prof. Mohnheim
und zur
Berichterstattung des TV
Hintergrund
(TV vom 19.09.2006)
Dieser Abschnitt des Artikels wurde nur in der Prümer Ausgabe abgedruckt, nicht in der Daun/Gerolsteiner
vom 25.10.2007
Aufregung um Signal aus Mainz

 

      Red. Sartoris
       (TV vom 16.11.2007)       
vom 13.12.2007
“Die Weichen stehen  auf Gleisabbau
Ein Millionengrab reicht
Leserbrief (E. Wollwert) vom 14.12.2007

Trierischer Volksfreund
Intrinet 24.08.2007 

 Schlagader im Herzen der Eifel

 Von unserer Redakteurin Stefanie Glandien

 Grenzenloser Radwander-Spaß: Mit vielen Ehrengästen und Radsportbegeisterten ist gestern der grenzüberschreitende Radwanderweg "Eifel-Ardennen-Hohes Venn" offiziell eingeweiht worden. Die insgesamt 30,5 Kilometer lange Strecke kostete rund 2,5 Millionen Euro.
 
Prüm/Steinebrück. Es ist noch nicht allzu lange her, da war Fahrrad fahren in der Eifel vor allem mit Kindern ein riskantes Unternehmen. Auch für Skater gab es nur die Möglichkeit, sich sonntags auf großen leeren Parkplätzen oder selten genutzten Wirtschaftswegen zu vergnügen.

Und heute? "Laut einer Studie des Fahrradverbands ADFC zählt die Eifel zu den zehn beliebtesten deutschen Radregionen", sagte Ministerialrat Gerd Schäfer vom Verkehrsministerium Rheinland-Pfalz gestern bei der Eröffnung des Radwegs "Eifel-Ardennen-Hohes Venn" in Steinebrück. Bei strahlendem Sonnenschein betonten Aloysius Söhngen, Bürgermeister der Verbandsgemeinde (VG) Prüm, und Christian Krings, Bürgermeister der Stadt St. Vith, nicht nur den Nutzen für Einheimische und Touristen, sondern auch den symbolischen Wert. "Die Bahntrasse, die damals gebaut wurde, hatte auch militärische Funktion. Heute ist der darauf entstandene Radweg ein Ort der Begegnung", sagt Söhngen. Er zitierte Peter Hahne, der einmal sagte, dass viele Freizeitangebote den Geldbeutel leerten, ohne das Herz zu füllen. Das sei bei diesem Radweg anders, denn der "ist in den Herzen der Menschen in der Region angekommen."

Der Radweg ist insgesamt 30,5 Kilometer lang. Von Prüm führt er bis ins belgische St. Vith. Rund 2,56 Millionen Euro kostete der Bau. Der EU-Zuschuss beträgt 1,28 Millionen Euro, Belgien zahlt 200 000 Euro, das Land Rheinland-Pfalz 400 000 Euro, die Stadtgemeinde St. Vith 2500 Euro und die VG Prüm 680 000 Euro.

"Die 2,5 Millionen Euro sind sehr gut angelegt", sagte Krings. "Wenn man bedenkt, dass nur drei Kilometer weiter die erst 27 Jahre alte Autobahnbrücke für 2,5 Millionen Euro saniert werden muss, brauchen wir keine Bedenken zu haben, dass hier zu viel Geld ausgegeben wurde, um Radfahrer zu beglücken."

Landrat Roger Graef sagte: "Ich freue mich, dass wir eine europäische Radwanderverbindung auf den Weg gebracht haben." . In einer Woche gebe es Gespräche in St. Thomas für einen weiteren Lückenschluss. Nicht vergessen würden auch die Wanderwege.

Nach den Grußworten, musikalisch umrahmt vom Musikverein Edelweiß aus Winterspelt, machten sich die zahlreichen Radfahrer auf den gemeinsamen Weg. Den "Startschuss" gaben symbolisch Landrat Roger Graef und Louis Siquet, Präsident des Parlaments der deutschsprachigen Gemeinschaft.

 

Intrinet
18.09.2007

Heute in der Prümer Zeitung

 Schicksalsfrage Schienen-Anschluss

 Von unserem Mitarbeiter Fritz-Peter Linden

 Der TV-Posteingang bleibt gut gefüllt: In der Diskussion um die künftige Nutzung der stillgelegten Bahnstrecke zwischen Gerolstein und Prüm (der TV berichtete) setzt nun auch der Trierer Uni-Professor und Verkehrsexperte Heiner Monheim ein deutliches Signal. Und zwar für die Neu-Einrichtung des Schienenverkehrs.

  „Wenn die Strecke nicht erhalten bleibt, fangen wir in 20 Jahren wieder bei Null an und legen Schienen dorthin, wo heute keine mehr sind“, sagt der Verkehrsexperte von der Universität Trier, Heiner Monheim (kleines Foto). Fotos (2): TV-Foto: Fritz-Peter Linden, privat

 

Trier/Prüm/Gerolstein.
Wenn es um die Zukunft stillgelegter Bahnstrecken in der Eifel geht, stehen Bahn-, Fahrrad- und Draisinenfreunde unter Dampf - die vielen Leserbriefe haben es gezeigt.
Jetzt meldet sich ein Experte zu Wort: Heiner Monheim, Verkehrsgeograf und Professor im Fachbereich VI (Angewandte Geografie, Raumentwicklung und Landesplanung) an der Universität Trier.
Der Rat, den der Professor nicht zum ersten Mal ausspricht: Die Schiene unbedingt erhalten und für Bahnverkehr nutzen. Eventuell denkbar sei ein parallel verlaufender und gelegentlich zu touristischen Attraktionen entlang der Strecke abzweigender Radweg. Monheim: "Beide Projekte zusammen sind am sinnvollsten, bringen touristisch wie verkehrlich positive Effekte."

Das hat er auch per Brief deutlich gemacht - an die Streckenbesitzer (Stadt Gerolstein und Verbandsgemeinde Prüm), an die Landräte des Vulkaneifelkreises und des Eifelkreises Bitburg-Prüm und an die CDU-Verkehrsexperten in der VG und im Kreisverband. Gerade die Eifel sei von Schienenstillegungen besonders betroffen, sagt Monheim, die Politik habe sich dort schon lange von der Bahn verabschiedet - "und das trifft sich in fataler Weise mit Bahnchef Hartmut Mehdorns Strategie des Rückzugs aus der Fläche".

Dabei sei jeder noch vorhandene Schienenstrang eine Zukunftsoption. Vor allem dann, wenn sich die Bedingungen für das Autofahren weiter verschlechtern sollten, "aufgrund stark steigender Spritpreise, höherer steuerlicher Belastungen und stärkerer regulativer Eingriffe der EU".

Dann nämlich, mahnt Monheim, "wird man über jede noch betriebsfähige Bahnstrecke glücklich sein". Zumal diese "für die immer älter werdenden Touristen die wichtige Schienenerreichbarkeit der Region sichern" könnten.

 Die Strecke ist wichtig vor allem für ältere Touristen

Monheims Fazit lautet: "Für Tourismusregionen wird dann der Schienenanschluss zu einer Schicksalsfrage." Deshalb die Erhaltung - sonst "fangen wir in 20 Jahren wieder bei Null an und legen Schienen dorthin, wo heute keine mehr sind".

Aber nicht nur der Tourismus profitiere von dezentralen Schienen-Netzen - sie entlasteten außerdem die Straße und böten darüber hinaus Möglichkeiten für den Gütertransport. Als Beispiel nennt der Verkehrsexperte die Schweiz. Monheim: "Wenn Sie sehen, was dort alles über die Schiene läuft - auch in noch dünner besiedelten Regionen - gehen Ihnen die Augen über." Eine Chance also gerade für die Eifel - "eine Region, die im LKW-Verkehr ersäuft". Die Erhaltung der Schiene, schätzt Monheim, würde darüber hinaus die regionale Solidarität der Landkreise und der Verbandsgemeinden stärken - was dringend erforderlich sei "für eine erfolgreiche Forcierung der nötigen Modernisierungs- und Ausbauinvestitionen der gesamten Strecke zwischen dem Rheintal und Prüm". Kurzum: "Ich empfehle die Schienenverbindung Gerolstein-Prüm zu erhalten und für eine Verlängerung der Eifelquerbahn mit zunächst touristischer, später breiterer Nutzung zu ertüchtigen."

Klare Worte. Auch wenn er vermutet, dass er sich mit seinem Engagement nicht unbedingt beliebt macht: "Ich habe deshalb ja auch schon Fernsehteams nach Prüm und nach Gerolstein geholt", sagt der Professor. Der nächste Beitrag zum Thema und mit Monheims Beteiligung läuft am Montag, 24. September, 22.30 Uhr, im SWR-Fernsehen. Liebe Leser, wie ist Ihre Meinung zum Standpunkt des Verkehrsexperten Heiner Monheim? Mailen Sie uns Ihre Meinung kurzgefasst bis heute Mittag, 14.30 Uhr.
 

Im Intrinet und in der Prümer Ausgabe des Trierischen Volksfreundes waren zu oben stehenden Artikel noch die folgenden Hintergrundinformationen abgedruckt. Für die WGM stellt sich die Frage, ob dies ein Versehen war oder auf politische Einflussnahme Gerolsteiner CDU Häuptlinge zurückzuführen ist, da der Inhalt nicht nur den desolaten Zustand  der verantwortlichen Mehrheitspartei CDU und deren Machtstrukturen offenlegt, sondern auch die Inanspruchnahme der absoluten Machtbefugnisse durch Verbandsbürgermeister Pauly, vertreten durch seine Marionette Frau Neumann. Siehe dazu auch die Stellungnahme der WG-Möller!
 

HINTERGRUND

Der TV fragte bei den Strecken-Besitzern in Prüm und Gerolstein nach, wie sie mit Heiner Monheims Expertise umgehen wollen. "Wie mit allen Schreiben, die wir erhalten", sagt der Prümer VG-Chef Aloysius Söhngen. "Wir werden das auf jeden Fall in die Überlegungen einbeziehen." Immerhin bescheinigt er Monheim, "wichtige Argumente" vorzutragen. "Und die wird man bedenken - Punkt." Der Gerolsteiner Stadtbürgermeister Karl-Heinz Schwartz (CDU) will sich selbst nicht äußern und verweist an die Fraktionssprecherin der CDU, Monika Neumann. "Das Schreiben war bislang im Stadtrat noch kein Thema", sagt sie. Und ob die Bahnstrecke in der anstehenden Sitzung am Dienstag, 2. Oktober, behandelt werde, stehe ebenfalls noch nicht fest. "Ich vermute eher nicht." Dafür berichtet sie von einem Gespräch der Prümer und Gerolsteiner CDU-Vertreter in der vorigen Woche: "Dabei wurden das Pro und Contra der einzelnen Optionen dargestellt und ausgelotet - und letztlich festgestellt, dass noch einige Details geklärt werden müssen. Das sollte natürlich so schnell wie möglich geschehen. Anschließend werden wir uns wieder zusammensetzen - bis dahin bleibt alles offen." (fpl)

 Leserbrief (TV vom 19.10.2007)

Aus der Luft gegriffen

 Zum Bericht "Der Radweg profitiert von der Bahn" und Kommentar "Prüfen vor dem endgültigen Aus" (TV vom 10. Oktober):

  Es ist wieder ein sehr umfangreicher Artikel erschienen. Es ist schon erstaunlich, welchen Raum der Trierische Volksfreund dem potenziellen Betreiber Jörg Petry einräumt und dann auch die Behauptungen von Petry, die teilweise jeglicher Grundlage entbehren, dem Leser unwidersprochen präsentiert.
So will Petry glauben machen, dass für den dreijährigen Probebetrieb ein Landeszuschuss von 50 Prozent der veranschlagten Kosten von 400 000 Euro gezahlt wird. Völlig aus der Luft gegriffen.
Es gibt nicht einmal eine qualifizierte Kostenkalkulation für den Probebetrieb, geschweige denn für den danach beabsichtigten Dauerbetrieb. Es werden aber einige Millionen Euro im Laufe der Zeit anfallen, die dann von den Besitzern der Strecke, Stadt Gerolstein und Verbandsgemeinde Prüm, zu tragen wären. Ob sich auch das Land beteiligt, steht in den Sternen.
Weiter behauptet Petry, der Regionallinienbus hätte Akzeptanzprobleme bei Touristen. Eine völlig aus der Luft gegriffene Behauptung, so wie er auch schon behauptet hat, die Bahntrasse zwischen Gerolstein und Prüm sei wegen der enormen Steigungen für einen Radweg ungeeignet.
Ich will mich hier auch nicht weiter darüber auslassen, ob eine Doppellösung (Bahn und Rad) der Königsweg ist. Ich fordere die Befürworter, insbesondere Bürgermeister Matthias Pauly, auf, nicht nur in blauäugiger Bahn-Nostalgie zu schwärmen, sondern auch die Kostenfrage zu stellen und vor allem auch zu beantworten.
Ich jedenfalls könnte mir für die gewaltigen Summen, die für die Bahn-Reaktivierung nötig sind, bessere und vor allem nachhaltigere Projekte zur Förderung des Fremdenverkehrs vorstellen.

Ewald Wollwert, Gerolstein

 

Intrinet vom 12.12.2007

TV vom 13.12.2007

 Die Weichen stehen auf Gleisabbau

 Von unserem Redakteur Marcus Hormes 

Nach intensiver Diskussion hat sich der Rat der Verbandsgemeinde (VG) Prüm mit 21:5 Stimmen dafür entschieden, auf der stillgelegten Bahnstrecke Prüm-Gerolstein einen Radweg zu bauen. Der touristische Schienenbus-Verkehr soll nicht zum Tragen kommen.

Der Tag nach der Entscheidung: Johannes Scheuch und Tobias Pusch schauen sich den Prellbock am Ende der Bahngleise in der Prümtalstraße an. Nach dem Willen des VG-Rats sollen die Schienen einem Radweg weichen. TV-Foto: Marcus Hormes


 

Prüm.
Die mit Spannung erwartete Sitzung des VG-Rats Prüm begann mit einem Antrag der SPD-Fraktion, den Punkt Bahnstrecke zu vertagen und vor einer Entscheidung einen Sachverständigen zum Thema zu hören. Die von der Verwaltung zusammengestellten Unterlagen seien nicht präzise genug, monierte Fraktionssprecherin Birgit Nolte-Schuster. FWG-Sprecher Klaus Enders verwies auf die offene Frage, zu welcher Lösung der Gerolsteiner Stadtrat tendiere. Bei nur acht Ja-Stimmen wurde der Antrag auf Vertagung jedoch mehrheitlich abgelehnt.

"Ich habe mich lange zurückgehalten mit meinem persönlichen Vorschlag, damit Sie alle Argumente abwägen konnten", erklärte Bürgermeister Aloysius Söhngen (CDU). Seine Empfehlung: ein Radweg auf der bisherigen Bahntrasse, da so geringe Steigungen nur dort anzutreffen seien. Die Mehrkosten für einen Radweg parallel zur Bahn schätze die Verwaltung auf mehr als 1,5 Millionen Euro. Hinzu kämen deutlich mehr als 400 000 Euro für den Erhalt der Bahnstrecke.

Landesbetrieb stellt Zuschuss in Aussicht

CDU-Fraktionssprecherin Mathilde Weinandy verwies auf ein Signal vom Landesbetrieb Mobilität, dass bei Baurecht im Jahr 2009 mit einem Zuschuss für den Radweg gerechnet werden könne. Birgit Nolte-Schuster hätte sich von Söhngen "mehr Zurückhaltung und Objektivität" gewünscht. Ein Radweg allein sei uninteressant, die Schiene jedoch hier ein Alleinstellungsmerkmal. Die Menschen würden allgemein älter und nicht fitter, daher sei etwa eine Doppellösung sinnvoller.

Dirk Kleis (FWG) räumte unterschiedliche Meinungen innerhalb der Fraktion ein. "Beim Parallel-Radweg sind die Investitionskosten zu hoch, die Folgekosten für das Schienennetz und die Entwicklung der Vulkan-Eifel-Bahn als Betreiber nicht absehbar", warnte Kleis. Maria Weber (UWG) sprach sich für einen dreijährigen Probe-Bahnbetrieb als Modellprojekt aus. Auch die Bahn binde Prüm ans Radwegenetz an.

"Die Bahn kostet uns relativ wenig Geld", betonte Bernd Weinbrenner (SPD). Der vorhandene Radweg nach Gerolstein sei zu 75 Prozent asphaltiert und durchaus nutzbar.

Für die Variante Radweg plus Bahn stimmten nur sechs Ratsmitglieder (fünf SPD und Monika Rolef von der FWG). 21 Ja- und fünf Nein-Stimmen waren es bei der Variante Radweg pur.

Meinung

Kampf bis zur letzten Schwelle

Es kam, wie es kommen musste: Die Verlockung eines Radwegs auf der relativ flachen Bahntrasse war zu groß, die Zahlen sprachen für sich. Ein sang- und klangloses Wegwischen von 125 Jahren Geschichte hätte die Westeifelbahn nicht verdient gehabt. Deshalb ehrt es Birgit Nolte-Schuster und Bernd Weinbrenner, dass sie bis zuletzt für den Erhalt der Infrastruktur kämpften. Sie haben dem Rat Argumente in Erinnerung gerufen und die Entscheidung nicht leicht gemacht. Eine Entscheidung, die sich lange abgezeichnet hatte und nach aktueller Lage der Dinge auch vernünftig ist. Was einst zwischen Lünebach und Waxweiler begann, sich Richtung Arzfeld, Neuerburg, St. Vith und Prüm fortsetzte, soll seinen Abschluss durch den Anschluss an Gerolstein finden, zu Rhein und Mosel. Radwege auf ehemaligen Bahntrassen sind ein Erfolgsrezept — man kann eben nicht alles haben.
m.hormes@volksfreund.de EXTRA "
Wir sind vom Abstimmungsergebnis enttäuscht", lautet die erste Reaktion von Jörg Petry, Chef der Vulkan-Eifel-Bahn. "Schade, dass die Entscheidung gefallen ist, ohne wirklich Fakten auf dem Tisch zu haben." Die Variante Bahn plus Radweg sei nicht qualifiziert bewertet worden. Petry hofft darauf, dass der Gerolsteiner Stadtrat sich für einen Bahnbetrieb ausspricht, und will eine Entwidmung durch das Eisenbahn-Bundesamt verhindern. "Die Prümer Entscheidung ist in meinem Sinne", sagt Gerolsteins Stadtbürgermeister Karl-Heinz Schwartz (CDU). "Ich gehe davon aus, dass die Mehrheit des Stadtrats ebenfalls so beschließen wird." (cus)

14.12.2007 Trierischer Volksfreund

Ein Millionengrab reicht

  Zur Entscheidung des Prümer Verbandsgemeinderates, auf der stillgelegten Bahnstrecke Prüm-Gerolstein einen Radweg zu errichten und den Leserbriefen zum Bericht erreichten uns diese Meinungen.

  Der Prümer VG-Rat hat sich nicht täuschen lassen und mit überwältigender Mehrheit für den Radweg auf der Bahntrasse Gerolstein-Prüm gestimmt. Prompt verunglimpft Jörg Petry von der Vulkaneifelbahn diese Entscheidung mit der Behauptung, diese sei ohne "wirkliche Fakten auf dem Tisch zu haben" getroffen worden. Er will die Entwidmung verhindern und dazu den Gerolsteiner Stadtrat missbrauchen. Spätestens jetzt wird klar, dass Petry unter Realitätsverlust leidet. Er traut dem Gerolsteiner Stadtrat zu, sich entgegen dem Prümer Votum für die Bahn zu entscheiden. Und dann? Das Ferkeltaxi würde an der Stadtgrenze bei Oos am Prellbock zum Radweg nach Prüm enden, oder wie?

Ich habe keine Zweifel, dass sich der Stadtrat nicht unter Druck setzen oder einlullen lässt, sondern sich der Prümer Vernunftentscheidung anschließen wird. Ein Millionengrab in der Eifel reicht. Die Nostalgiebahn Gerolstein - Daun - Kaisersesch verschlingt Unsummen öffentlicher Gelder. Mir ist keine Veröffentlichung über eine qualifizierte Untersuchung einer unabhängigen Institution bekannt, wie sich dies auf die Entwicklung des Fremdenverkehrs in der Vulkaneifel auswirken soll oder ausgewirkt hat, also eine Kosten/Nutzen-Rechnung. Nicht einmal eine Offenlegung des Zählmodus über die von Petry bejubelten Fahrgastzahlen gibt es.

Zwei Millionen Euro Zuschuss von Land, Kreis und Verbandsgemeinden für die Instandsetzung der Schienen zwischen Ulmen und Kaisersesch wurden allein in diesem Jahr bewilligt. Dazu kommen erhebliche Betriebskostenzuschüsse. Dieses Geld könnte wesentlich effektiver und nachhaltiger für die Förderung des Fremdenverkehrs in der Eifel eingesetzt werden. Man könnte auch darüber nachdenken, es zur Verbesserung der Schülertransporte, für die der SPNV-Nord auch zuständig ist, oder die Sanierung von Schulen einzusetzen, für die der Verbandsgemeinderat Gerolstein kein Geld hat.

Ewald Wollwert, Gerolstein